Das Kochergut besteht aus zwei Gebäuden, einem Haupthaus mit grosser Parkanlage und einem angegliederten Nebenbau, der ursprünglichen Scheune. die Ursprünge der Bauten gehen in das 18. Jahrhundert zurück. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden die Gebäude immer wieder umgebaut und so im Laufe der Jahre im Haupthaus mit ursprünglich ökonomisch genutztem Erdgeschoss und Herrenstock drei Geschosswohnungen eingeschrieben und in der Scheune ein zusätzliches Wohnstöckli eingerichtet. Im heutigen Bestand findet man zahlreiche Zeitschichten, die die Bauten sehr facettenreich machen.
Nun gilt es die Wohnungen zu sanieren, resp. umzubauen. In der Entwicklung der Grundrisse wird immer wieder der Bezug zur ursprünglichen Raumorganisation und Nutzung gesucht. Im Erdgeschoss lassen sich drei Bodenniveaus ausmachen, die auf die ursprüngliche, offene Nutzung und damit direkte Terrainanschlüsse zurück zu führen sind. Die Küche wird wieder in das Zentrum des Gebäudes gerückt, wo sie im Bedienstetenzeitalter war und mit diagonalen Raumbezügen den Blick an den Aussenraum gewährt. Im ersten Obergeschoss wird stark auf die bestehende Raumgliederung geachtet und die sanitären Anlagen mittels Kleinsteinheiten von Dusch-, Bad- und Toilettenräumen in einer Raumzelle zusammen gefasst. Im Dachgeschoss wird innerhalb der bestehenden Lukarnen einen neue Wohnung organisiert.
Die Scheune wird ebenfalls in der ursprünglichen Logik neu organisiert. Im Erdgeschoss, das ursprünglich Stallungen diente, werden Keller- und Nebenräume angeordnet. In der alten Tenne wird der Zwischenboden wieder rückgebaut und ein zweigeschossiger Erschliessungsraum für die Wohnnutzung errichtet. So finden im Obergeschoss und Dachraum drei Zimmer und die Sanitärräume, die wiederum mittels Kleinsteinheiten in einem grosszügigen Erschliessungsraum angeordnet sind, Platz. Der schmale, lang gezogenen Raum der alten Werkstatt wird neu als Küche genutzt und anstelle des aktuellen Garagenbaus wird ein neuer Anbau in Holzbauweise mit Wohnraum erstellt. Er stellt weiterhin einen eigenständigen Baukörper dar, seine Dachform inspiriert sich an den Bestandesbauten.
In der gesamten Umsetzung wird besonderen Wert darauf gelegt, auf die unterschiedlichen Ursprünge einzugehen und auch weiterhin, die unterschiedlichen Zeitschichten aufzuzeigen, gezielt aber auch zu bereinigen, wo es der Klärung des Bestandes dient.